Der Heuberg ist schöner als sonst
Ich glaube, wenn ich genau hinschaue, sehe ich den Säntis zwischen den Wolken.
Die Blumen auf den Gräbern sind schöner als in den Gärten. Kein Wunder, sie sind gut versorgt.
Der Friedhof liegt erhöht und außerhalb. Sehr schön. Man hat von ihm aus den schönsten Blick über die Gegend.
Man sieht alles.
Ich weiß noch, dass ich im Herbst wie die anderen Drachen gebaut habe, die nicht fliegen wollten. Das dicke Pergamentpapier aus dem Küchenschrank, meine ungeschickten Hände und niemand, der mir gezeigt hätte, wie man Drachen baut, damit sie fliegen. Ich habe mit der einen und der anderen linken Hand zuerst nach den geeigneten Latten im Holzschopf gesucht, mit der Laubsäge falsch angesägt, das schwere Holz falsch zusammengenagelt. Das Pergamentpapier auf das Holz gelegt und einen Drachen herausgeschnitten. Zwei Mark aus dem Kuchekaschde genommen und bei Frau Burth zwei Rollen Bindfaden gekauft und einen Mohrenkopf für unterwegs. Zwei Rollen Bindfaden aneinandergebunden, in den hinteren Baumgarten gegangen und den Drachen auf den Boden gelegt. An die Schnur gegangen und meinen anderen zugerufen: Drachen in die Hand nehmen. Losgerannt und gerufen: Drachen endlich loslassen.
Doch der Drachen ist nie geflogen. Kein einziges Mal.
Es ist schön, diese Gegend zu verlassen
Ich bin fertig (fährtig, zur Abfahrt bereit).
Hinter meinem Rücken wird's weitergehn.
Die Dreckig sitzt auf der Stiege ihrer Bahnhofswirtschaft und wartet darauf, dass etwas los ist.
Fritz schifft gegen die Hauswand.
Strittmatter spricht vom Jenseits.
Der Auswanderer bleibt fort.
Lore steht am Fenster.
Strittmatter hat mir gesagt,
dass ich Staub bin und dass ich zu Staub zurückkehre.
Der Herr Doktor hat mir gesagt, ich solle das Leben genießen. Der Herr Doktor hat mir gesagt, ich könne jetzt nach Hause gehen. Ich solle noch etwas verreisen.
Mich meinen Dingen widmen.
Was soll ich noch?
Den Abstand, der mich vom Leben trennt, beschreiben?
Als ich nach Hause kam, ging ich zuerst zum Kühlschrank und habe meinen Durst gelöscht mit Bier. Dann habe ich geweint. Ich habe so laut geschrien, dass die Bilder von der Wand fielen. Aber es hingen keine Bilder an der Wand, und sie wären nicht von der Wand gefallen. Und ich hörte auch bald wieder auf zu weinen und machte etwas anderes.